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La Walkyrie extraits

Siegmund
Misswende folgt mir, wohin ich fliehe;
Misswende naht mir, wo ich mich neige.
Dir, Frau, doch bleibe sie fern!
Fort wend ich Fuss und Blick.

Sieglinde
So bleibe hier!
Nicht bringst du Unheil dahin,
wo Unheil im Hause wohnt!

Siegmund
Wehwalt hiess ich mich selbst:
Hunding will ich erwarten.

 

Siegmund

Le malheur me poursuit, où que je fuis

Le malheur m'approche, où je me pose

Femme, qu'il reste loin de toi!

Je détourne mes pas et mon regard.

Sieglinde
Alors reste ici
Tu ne peux amener le malheur,
là où il habite déjà!

Siegmund
Je me suis nommé:
J'attendrai Hunding.

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Siegmund
Friedmund darf ich nicht heißen;
Frohwalt möcht ich wohl sein:
doch Wehwalt musst ich mich nennen.
Wolfe, der war mein Vater;
zu zwei kam ich zur Welt,
eine Zwillingsschwester und ich.
Früh schwanden mir Mutter und Maid;
die mich gebar und die mit mir sie barg,
kaum hab ich je sie gekannt.
Wehrlich und stark war Wolfe;
der Feinde wuchsen ihm viel.
Zum Jagen zog mit dem Jungen der Alte:
von Hetze und Harst einst kehrten wir heim:
da lag das Wolfsnest leer.
Zu Schutt gebrannt der prangende Saal,
zum Stumpf der Eiche blühender Stamm;
erschlagen der Mutter mutiger Leib,
verschwunden in Gluten der Schwester Spur.
Uns schuf die herbe Not
der Neidinge harte Schar.
Geächtet floh der Alte mit mir;
lange Jahre lebte der Junge
mit Wolfe im wilden Wald:
manche Jagd ward auf sie gemacht;
doch mutig wehrte das Wolfspaar sich.
Ein Wölfing kündet dir das,
den als »Wölfing« mancher wohl kennt.

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Siegmund
Ein Schwert verhiess mir der Vater,
ich fänd' es in höchster Not.
Waffenlos fiel ich in Feindes Haus;
seiner Rache Pfand, raste ich hier.
Ein Weib sah ich, wonnig und hehr:
entzückend Bangen zehrt mein Herz.
Zu der mich nun Sehnsucht zieht,
die mit süssem Zauber mich sehrt,
im Zwange hält sie der Mann,
der mich Wehrlosen höhnt!
Wälse! Wälse! Wo ist dein Schwert?

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Sieglinde
Ein Wunder will mich gemahnen:
den heut zuerst ich erschaut,
mein Auge sah dich schon!

Siegmund
Ein Minnetraum gemahnt auch mich:
in heissem Sehnen sah ich dich schon!

Sieglinde
Im Bach erblickt' ich mein eigen Bild
und jetzt gewahr ich es wieder:
wie einst dem Teich es enttaucht,
bietest mein Bild mir nun du!

Siegmund
Du bist das Bild, das ich in mir barg.

Sieglinde
O still! Lass mich der Stimme lauschen:
mich dünkt, ihren Klang hört' ich als Kind.
Doch nein! Ich hörte sie neulich,
als meiner Stimme Schall
mir widerhallte der Wald.

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Sieglinde

Wehwalt heisst du fürwahr?

Siegmund
Nicht heiss ich so, seit du mich liebst:
nun walt ich der hehrsten Wonnen!

Sieglinde
Und Friedmund darfst du froh dich nicht nennen?

Siegmund
Nenne mich du, wie du liebst, dass ich heisse:
den Namen nehm ich von dir!

Sieglinde
Doch nanntest du Wolfe den Vater?

Siegmund
Ein Wolf war er feigen Füchsen!
Doch dem so stolz strahlte das Auge,
wie, Herrliche, hehr dir es strahlt,
der war: Wälse genannt.

Sieglinde
War Wälse dein Vater, und bist du ein Wälsung,
stiess er für dich sein Schwert in den Stamm,
so lass mich dich heissen, wie ich dich liebe:
Siegmund: so nenn ich dich!